Was ist ein Frühkastrat?
Kennt ihr die Redewendung „Die vermehren sich wie die Karnickel“? Naja, Meerschweinchen sind zwar etwas länger trächtig und kriegen nicht ganz so viele Jungen, dafür werden sie aber viel früher geschlechtsreif als Kaninchen. Schon ab rund vier Wochen können die kleinen Böckchen für neuen Nachwuchs sorgen. Dabei sind sie dann selbst praktisch noch Kleinkinder. Wir vermitteln natürlich nur kastrierte Böckchen, um einer Vermehrung entgegenzuwirken. Bei Jungtieren, die in unseren Pflegestellen geboren werden, behalten wir ihre Entwicklung daher ganz genau im Auge. Wenn die kleinen Böckchen 250 g wiegen – das ist in der Regel nach vier Wochen der Fall – werden sie nach Möglichkeit bereits dann von unserem Tierarzt kastriert, bevor ihre Geschlechtsreife einsetzt. Dann heißen sie „Frühkastraten“.
Die kleinen Kerle können direkt nach der Kastration zurück zur Mutter oder vermittelt werden, weil sie im Gegensatz zu älteren Böckchen keine vierwöchige Kastrationsfrist absitzen müssen. Da sie nur wenige männliche Hormone haben, verhalten sie sich unserer Erfahrung nach meist nicht machomäßig und sind daher besonders für das Zusammenleben mit anderen Kastraten geeignet. Sie können auch in größere Gruppen mit einem Böckchen und mehreren Weibchen vermittelt werden, da sie die Rangfolge kaum anzweifeln.
Schaut euch doch mal bei unseren Buben um. Dort steht immer dabei, ob es sich um einen Frühkastraten handelt oder nicht.